USA 2018 - Zwischenmeldung

ACHTUNG!!!
Die letzten 5 Tage sind jetzt online, jedoch sind die Daten durcheinander, d.h. ihr müsst auf das Datum achten.

Wir werden heute weiter fahren ins Grand Staircase National Monument... einige Wanderungen warten noch auf uns ✊👍

Beste Grüße aus Kanab ... WLAN 5g ... sei dank und auch in meine Telefonkarte ist das Leben zurückgekehrt 🤪

USA 2018 - 22.09.2018 Rim2Rim, Indian Garden

04:20, der Wecker klingelt, ein fantastischer Sternenhimmel auf dem Bright Angel Campground. 

Wie gehabt, das Getaffel zusammen gepackt und um 05:11 sind wir auf dem Trail. Heute geht es wieder bergauf, 400 Höhenmeter und ca. 7,6km. Wie üblich machen wir unsere stündlichen Pausen. Das erste Stück geht direkt am Colorado entlang. Es ist zwar noch sehr dunkel, doch die schemenhaften Umrisse und das Rauschen der Stromschnellen lassen erahnen, wie gewaltig der Colorado River ist. 
Trotz massiven Anstiegs lief es heute wirklich gut. Anfangs hatte es der Weg ganz schön in sich, Geröll, Sand und hohe Stufen und das alles im Dunkeln mit Kopflampe zu laufen war schon nicht ohne. Mulikacke war unser ständiger Begleiter und immer wieder fragen wir uns, wie wohl die Mulis diese Strecke überhaupt bewältigen können 🙄
Die ganze Szenerie lässt eigentlich jeden Moment John Wayne hinter jeder Ecke vermuten. Wild wild west halt...










Der nächste Abschnitt war deutlich anstrengender, es ging über diverse Switchbacks (Serpentinen) richtig strong berghoch ⛰. 
Dieser Abschnitt heißt daher nicht umsonst Devils Corkscrew :-))

Fast oben angekommen begrüst uns ein stattlicher Bighorn Sheep Bock. Sehr anmutig und überhaupt kein Zeichen der Angst, Mountain chief 😎





Weiter des Weges bekommen wir auch noch unsere erste lebendige Schlage zu sehen, eine Schwarz-weiß geringelte.
Sie war zwar nicht sehr groß, zischelte aber irgendwie mit der Schwanzspitze und hielt den Kopf hoch... sah etwas angriffslustig aus, handelte sich wohl aber um eine ungiftige Gopher Snake...aber ein bisschen mulmig war einem schon.

Völlig obskur zeigt sich das nächste und letzte Teilstück, eine grüne Oase, fast wir im Dschungel.








Und ganz plötzlich wie aus dem Nichts ein Schild auf dem steht Indian Garden Campground welcomes you 🤩 nach 3 Stunden am Ziel shakka 💪🏽







Wir hatten dann fast den ganzen Weg schatten, da lohnt sich doch das frühe Aufstehen😊. 

Die Campsites sind noch fast alle frei und wir nehmen gleich die 1. im Schatten... Zelt aufbauen und erstmal power nap.

Nach dem Power nap geht es gegen Nachmittag nochmal zum Plateau Point, einem 2,4km oneway zu einem Aussichtspunkt direkt am Canyon Rand...













Gegen 17:30 sind wir zurück am Zelt und brutzeln uns noch eine 5 Minutenterrine aus Quinoa und Pilzen, danach das bereits eingespielte Scenario, Geraffel zusammen packen und ab ins Bett. 




USA 2018 - 23.09. Rim2Rim Hike out

Der heutige Tag wird nur bergauf gehen, und zwar ziemlich exakt in 3 Abschnitten von je 2,4 km und insgesamt 900hm... um unbedingt die Sonne zu meiden klingelt unser Wecker ⏰ daher heute schon um 4:00h - mittlerweile haben wir Übung darin, unser Zelt ⛺️ im Dunkeln abzubauen 😜

Unser Gepäck haben wir etwas optimiert, d.h. überflüssige Nahrungsmittel im Plumsklo entsorgt und den Wasservorrat auf die 3 Liter in unserer Trinkblase beschränkt. 

Nachdem wir gefrühstückt und alles zusammengepackt haben, sind wir um 4:37 h auf dem Trail. Hier unten ist es verdammt heiß und hinzu noch die Anstrengung, kommen wir gleich mal ordentlich auf Temperatur. Wir sind erst ein paar Minuten unterwegs, da sehen wir unseren 1. Skorpion 🦂 im Schein unserer Kopflampen.

Schritt für Schritt bergan,!zeitweise extrem steil und unter miesesten Trailbedingungen. Das verwundert allerdings nicht, da hier ja auch täglich die Mulis rauf- und runterzuckeln... Eigentlich unfassbar, dass das überhaupt funktioniert 😳 Hier werden die Touristen echt auf Mulis runter in den Canyon gebracht. Es gibt verschiedene Touren - eines haben aber alle gemeinsam, sie sind echt heavy. Erst gestern musste eine Frau vom Indian Garden mit dem Heli rausgeflogen werden, nachdem sie auf den Muli nen Hitzschlag erlitten hat. Was diese Bergung gekostet hat, möchte ich nicht wissen. Man munkelt weit in die Zehntausende?! In sengender Hitze mehrere Stunden auf dem Rücken eines Mulis 😳 Aufgrund dieses Vorfalls musste sich der Rest der Truppe jedenfalls erstmal ordentlich mit Hilfe eines Schlauches nass machen, bevor es mit einiger Verzögerung dann weiterging. 

Unser 1. Ziel ist das 3 Mile Resthouse, welches wir um 5:40h erreichen... Marina is totally Done und hat Kreislauf, berappelt sich aber zum Glück zügig wieder. Die Kopflampen könnten wir bereits im Rucksack verstauen und nach einem Cliffbar und mehrere Schluck Wasser später geht’s weiter. 

Die Aussicht ist auch hier wieder wunderschön und das Gefühl, es fast geschafft zu haben, entschädigt für die Strapazen... bis zum 1.5 Mile Resthouse haben wir jetzt auch quasi ‚nen Run und erreichen dieses um 06:40 💪👍

Nach einer erneuten Pause nehmen wir die letzten 2,4 km in Angriff.

Wir gehen jetzt seit einiger Zeit mit einem Pärchen zusammen, mal überholen sie uns, mal wir sie... Mittlerweile begegnen uns auch immer mehr Tagestouristen... es sind jedoch auch ein paar Throughhiker dabei, mit denen wir kurz ins Gespräch kommen... und wir schrauben uns immer höher ... step by step ... switchback um switchback ...
Auch der Wettergott ist heute gnädig mit uns, denn es weht ein kühler Wind und ist ein wenig bewölkt.

Das letzte Stück hat es nochmal in sich... und wir merken jetzt deutlich unsere Beine. Besonders anstrengend ist es, sich diese extremen Stufen hochzuhieven, das ist gar nicht so einfach, mit nem fetten Bagpack auf dem Rücken 😅 - gar nicht auszudenken, wie anstrengend das ohne Hikingstöcke wäre😝 Die Stufen sind gebaut um bei Regen das Wasser nicht Trail wegspülen zu lassen, das Wasser wird vor oder zwischen zwei Stufen dann den Abhang herrunter geleitet. 

Eine nette Amerikanerin feuert uns an... „ihr habt’s fast geschafft“ ... fast bekommt eine neue Bedeutung und könnte auch heißen, nur noch 20 switchbacks 😬 Trotz allem sind wir doch ein wenig beflügelt, denn jeder Schritt bringt uns dem South Rim ein Stück näher.











Und tatsächlich nach einer weiteren Kehre kann man die South Rim Lodge schon quasi sehen.

Freundlich erkundigt sich eine Rangerin, die am Trail steht, nach unserem Befinden und beglückwünscht uns... Great Job... and Time for breakfast ... oh ja... Frühstück 🍳 

Nach weiteren Kehren erreichen wir den Rim... und fallen uns in die Arme. Dieser Augenblick ist so ergreifend, dass ich glatt ein paar Tränchen vergieße... keine Angst, habe mich gleich wieder gefangen 😊



Grand Canyon Rim2Rim... eine unbeschreibliche Erfahrung, ein grandioses Erlebnis, das sich gar nicht in Bildern festhalten lässt. Alles was wir gesehen und erlebt haben bleibt in unseren Herzen. Und eins ist mir hier wieder bewusst geworden, ich habe den tollsten Mann der Welt! Einen, mit dem man Pferde stehlen kann, herzhaft lachen und auch weinen kann.. ich glaube, er würde mich sogar aus dem Grand Canyon tragen, wenn es seine kaputten Knochen denn zuließen 🤣
 
Um 13:30 fährt unser Shuttle zurück zum North Rim, denn da steht ja noch unser Auto. 

Jetzt aber erstmal richtig Frühstücken. In der Bright Angel Lodge gönnen wir uns ein Burrito Breakfast, Rührei, Bohnen, Avocados und Jalapenos sowie Toast und Kaffee!

Die restliche Zeit verbringen wir mit Kontaktaufnahme zu unseren lieben Kinderchen, in vier Tagen ohne Netz kann schon viel passieren. Aber keine Sorge die beiden Strategen/innen haben alles im Griff. Wir setzen uns noch eine Weile an den Rand des Canyon‘s und lassen den Gedanken freien Lauf. Zum krönenden Abschluss entdecken wir noch zwei Condore auf einem Felsvorsprung, der eine der beiden steht dort mit ausgebreiteten Flügeln, so das ich zuerst dachte, der kann nicht echt sein - unglaublich, leider zu weit weg für ein Handyfoto. 

So dann heißt es Einchecken für die Rückreise zum North Rim. Wir fahren mit Gleichgesinnten in einem doch recht komfortabelem Kleinbus zurück.


Alles sehr nette Leute, u.a. zwei junge Leute aus der Türkei die hier Work&Travel gemacht haben und einen Angestellten von der North Rim Lodge der ein Weekend Trip durch den Grand Canyon gemacht hatte. 

So jetzt freuen wir uns auf eine Dusch und ein anständiges Bett. 


USA 2018 - 20.09., Rim2Rim here we go

Die Nacht ist heute um 4:30h vorbei, denn um 5:30h geht unser Shuttle zum Trailhrad des North Kaibab Trails. 

Unsere Rucksäcke sind schwer, richtig schwer 😅 - zum Glück ist keine Waage zur Hand. 

Unsere Cabin ist nicht weit von der Lodge. Mit uns fahren noch 3 weitere Leute. Wir sind jedoch die einzigen, die Rim2Rim in 3 Nächten/4 Tagen machen. Ein - auch schon nicht mehr ganz junger Ami macht Rim2Rim in einem Tag - ca 40 km - und will heute Abend gegen 20:00h oben am South Rim sein... wir sagen Respekt 💪 Dann ist da noch ein Ehepaar aus Salt lake City, die heute bis zur Phantom Ranch gehen, dort zwei Nächte bleiben und dann hoch gehen. Und dann sind da wir zwei beiden, hochmotiviert aber leider ziemlich untrainiert😬 Egal, wir schaffen das und so gibt es am Trailhead noch ein Starterfoto und um 05:40h sind wir auf dem Weg.


Wir sind in den letzten Tagen gut damit gefahren, alle Stunde eine Pause einzulegen und so halten wir es auch heute.






Unsere Kopflampen können wir bereits nach recht kurzer Zeit ausmachen und es geht über Stock und Stein hinunter 🧗‍♀️ Anfangs ist noch nicht viel los auf dem Trail und die Ausblicke sind schon hier unbeschreiblich. Die 3.2 km bis zum Supai Tunnel gehen gut vom Fuß... hier erstmal Pipipause. Vor den Toiletten haben zwei Wanderer wohl gestern Nacht ihre Zelte aufgeschlagen und schlafen noch. 




Für uns geht es immer tiefer in den Canyon, denn bereits auf der heutigen Strecke von 10,9 km sind 1300 hm zu bewältigen - holy shit 😇

Immer wieder halten wir an um Fotos zu machen... einfach nur toll!!






Die Redwall Bridge passieren wir um 7:30h und machen kurz darauf eine etwas mit Nahrungsaufnahme an der Manzanita Rest Area, wo uns ein drolliger Rabe unterhält. Sehr schön hier am manzanita creek. Unterwegs sind wir bis hier schon einigen Menschen begegnet. Trailrunner, Leuten mit leichtem Gepäck aber niemand so bepackt wie wir😝 

Um 10:40 erreichen wir den Cottonwood CG und suchen uns erstmal eine Site für die Nacht... wir nehmen die Nummer 10 und noch bevor wir unser Zelt ⛺️ aufbauen, geht’s erstmal an den Bright Angel Creek, die Füße ins Wasser halten ... das tut gut 😊 







Nach ausgiebiger Abkühlung machen wir erstmal einen power nap, denn das frühe Aufstehen und die Anstrengung holen uns dann doch ein 😴😴😴

Den Nachmittag vertreiben wir uns eigentlich nur mit Kochen und faulenzen. Eine herrliche Ruhe hier, totale Entschleunigung, spätestens jetzt🤗 






Um 19:00 wird’s dann auch dunkel, für den Sternenhimmel haben wir heute keine Intension mehr und heben uns dass für morgen früh auf, denn um 4:30 klingelt der Wecker ⏰. 

Also dann mal eine gute Nacht 🌌

USA 2018 - 21.09.2018 Rim to Rim

Wie gesagt, um 04:30 klingelt der Wecker, die erste Nacht im Grand Canyon war sehr angenehm. Der gesamte Campground mit 11 Sites hat sich am gestrigen Abend noch fast gefüllt. 

Wir packen unser Geraffel zusammen, frühstücken unser mitgebrachtes Müsli mit Wasser, etwas gewöhnungsbedürftig 🤢aber hilft ja nichts, die Energie muss irgendwie rein in den Körper, und sind dann um 05:10 on the trail. 
Es ist noch komplett dunkel, so können wir jetzt den Sternenhimmel noch ein wenig bewundern. Mit Kopflampen machen wir uns auf den Weg. Um 06:10 machen wir unsere Stundenpause, es wird hell. 


Wir laufen entlang des Bright Angel Creeks, rechts und links des Creeks erstreckt sich ein grüner Saum, selbst die nördlichen Hänge zeigen sich in einem unerwarteten Grün. 










Ein wirklich überraschend schöner Abschnitt. Auch das Gelände hier lässt sich bei mäßigem Gefälle angenehm bewandern oder wie der Amerikaner zu sagen pflegt „Hiken“ 😉

Das Gelände ändert aich abrupt, aus dem grünen Oasenstreifen werden Felswände, d.h. der Canyon wir enger, da ist kaum noch Platz für Grünzeug. Auch dieser Abschnitt hat seine Besonderheit. 




Hier kommt uns jetzt zu gute, dass wir so früh aufgestanden sind und sie Somme die Gipfel noch nicht überwunden hat. Zwischen den engen Felswänden heizt es sich ansonsten ordentlich auf. Gegen O7:30 machen wir die nächste Pause mit Energieaufnahme.







Weiter geht’s durch die Schluchten oh sorry, Canyon‘s🤪





Um 08:30 machen wir noch eine weitere Pause, bevor wir um
08:50 die Phantom Ranch und den Bright Angel CPG erreichen. 
Ein wirklich wunderschöner Platz mitten im Grand Canyon und ein toller Abschluss des wunderbaren hikes von heute.







03:40 Stunden für 11,6km

Hier sind wir jetzt mittendrin sozusagen, also ca. 500m von Colorado River entfernt. Der Vorläufer der Phantom Ranch / Lodge war schon in den frühen 1920er Jahren eine Touristen Location, sogar Theodor Roosewelt war hier schon Gast. Aus diesem Grund ist es hier etwas zivilisierter und es gibt so eine Art Ausflugslokal. 

Hier soll es laut einschlägiger Internetforen sehr leckere selbstgemachte Limonade 🥤 geben. Also wir natürlich sehr durstig machen uns auf dem Weg zum Limoschlürfen. Man muss vielleicht noch erwähnen, dass hier sämtliche Vorräte usw. mit dem Muli runtertransportiert werden müssen. 

Also wir genießen jetzt erstmal die Limo und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Nach fast vier Stunden wandern schmeckt die Limo auch fantastisch erfrischend, später beim Refill müssen wir leider feststellen, dass das Konzentrat im Limoautomaten alle ist, na ja so viel zu den heutigen Informationquellen im Internet 🧐

Nach der Limo dann ab in echtes Gebirgswasser, ab in den Creek. 







Heute haben wir mit dem Zeltplatz leider nicht so viel Glück bezüglich der Schattenzeiten. Wir versuchen einen Powernap aber nach einer halben Stunde halten wir es im Zelt nicht mehr aus. Abwechselnd legen wir uns an und in den Creek. Übrigens treffen wir hier auch das Ehepaar aus Salt Lake City wieder, mit welchen wir vor zwei Tagen am North Rim gestartet sind. Sehr nette Leute. Die beiden feiern so ihren 24th Anniversary Day mit abschließendem Dinner nach dem Hike out, eine nette Idee. 

Am frühen Nachmittag wagen wir uns wieder etwas aktiv zu werden und machen uns auf Richtung Colorado, ca. 1km Fußweg. 


Hier die Black Bridge vom Boat Beach fotografiert. Nein, schwimmen kann man hier nicht, die Strömung ist viel zu stark. 

Wir chillen im Schatten...


Karibikflair im Grand Canyon😂

Ohne den nachmittäglichen Schlaf sind wir ganz schön müde. Eigentlich warten wir nur auf Schatten auf unserem Platz, damit wir uns eine Kleinigkeit kochen können. Na ja, kochen ist eigentlich zu viel gesagt, unser vorbereitetes und mitgebrachtes Essen erwärmen. Es gibt Bulgur mit Pilzpesto und roten Linsen sowie Nüssen.

Nachdem Essen genießen wir den späten Nachmittag und gehen um 18:20, kurz vor Sonnenuntergang in die Kojen. 

Bis morgen in aller Frühe. 

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