AUT 2016, 08.05. - 2. Etappe Aich, Assach -Öblarn


Guten Morgen,

voll neuer Motivation sind wir um 07:00 aufgestanden und nach dem Frühstück um 08:30 aufgebrochen. Das Frühstück war ok. Da Freddy anfing sein mitgebrachtes Futter zu verweigern, haben wir ihm vorsichtshalber ein leckeres Butterbrötchen mitgenommen.

Die 2. Etappe geht nach Öblarn, ca. 19km mit 660m Anstieg und 752 Abstieg. Das erste Stück zur Assacher Scharte ist richtig heavy, ca. 404Höhenmeter auf 3km....man gut, das dies gleich nach dem Frühstück kommt.

...und los geht es...es scheint die Sonne, yippiehhhhh...




Freddy wartet auf sein Brötchen.....



10:00 Uhr aufgestiegen. Schlauberti ist komplett einmal durch, einmal Klamottenwechsel. Den Weg ganz hoch über den Kamm haben wir uns erspart, man braucht ca. eine zusätzliche 1/2h hoch und man muss schwindelfrei sein, das wollten wir uns und Freddy nicht auch noch antun. Wir hatten auch von hier einen schönen Ausblick. 
Hier folgt die erste Kritik an der offiziellen Informationsbroschüre / Wegbeschreibung vom Wandern ohne Gepäck; es ist zwar der Aufstieg zur Assacher Scharte beschrieben, aber das man das letzte Stück dann über ein Kamm muss mit einer entsprechenden Zeitangabe fehlt.

man beachte das Schild als Trockenständer.....
der Ausblick nach süd-west
Nach kurzer Pause geht es ausgeruht Richtung Öblarn weiter. Jetzt erstmal richtig bergab, auch nicht gerade besser, geht ordentlich auf die Schienbeine und Kniegelenke. 

Es ist Sonntag und wir treffen heute schon deutlich mehr Leute. Alle sehr freundlich mit einem "Griaß euk" auf den Lippen (zu deutsch Grüßt Euch). 

Marina auf Motiv-Jagd

Auf dem Weg nach unten treffen wir u.a. ein Herrchen mit einem sehr spielfreudigen Hund, von welchem sich  sogar der  Freddy animieren lässt... kommt nicht oft vor.

Der Abstieg wäre geschafft, noch kein Grund zum Selbstmord, es kommt noch besser.....



Weiter geht es kurz durch den Ort Gröbming. Hinter Gröbming machen wir eine längere Pause, es gibt wirklich keinen Grund zu hetzen, wir sind locker im Pensum. Wir geniessen die Ruhe und die Aussicht.
















Der Frühling lässt hier noch auf sich warten.


lobenswert....

ohne Worte
bisher ging es immer über Wald-, Wiesen- und Forstwege, hier mussten wir 
das erste und einzige Mal über eine Wiese mit Kühen drauf...alles gut gegangen.



In dem Örtchen Weyern lhat uns die Wegbeschreibung sowie die Ausschilderung des Panoramawegs dann komplett im Stich gelassen. Dank netter, hilfsbereiter Anwohner, die uns drauf aufmerksam machten, dass wir falsch sind, haben wir wieder auf den Rechten Weg gefunden. 
Wir schlengeln uns immer oberhalb eines Tales in Richtung Gröbming Zentrum, immer durch Waldstücke und entlang an Wiesen bis es schließlich hinab nach Gröbming geht. Gerade dieses letzte Stück zieht sich wieder wie Kaugummi und kratzt an unseren Reserven, so dass wir uns in Gröbming für ein warmes Mittagessen entscheiden.  Es gibt Schweinebraten für Erwin und Kasnockln für die Mariechen.  Der Pole hat natürlich auch seinen Anteil erhalten - Kroketten und Schweinebraten, hihi.


An dieser Stelle schöne Grüße an die Muttis, alles Liebe zum Muttertag.

Es erwarten uns noch gut 7km mit keiner nennenswerten Steigung. Frisch gestärkt geht es weiter, zunächst noch ein Stück Gröbming, dann unter der Autobahn weiter durch eine Wohnsiedlung. Hier hat uns der Führer sowie auch die Beschilderung ein zweites Mal im Stich gelassen. Auch hier haben wir erst auf Nachfrage wieder den Weg gefunden. Es ist immer das letzte Stück, welches einem ewig vorkommt. Es zieht und zieht sich einfach und auch bei mir machen sich die alten Gelenke bemerkbar, wir sind einfach Flachlandtiroler und das ewige rauf und runter nicht gewohnt.  Das macht auch die jährliche Wanderung auf den Brocken nichts wett.

Endlich, kommt die Brücke über die Enns in Sicht, dies ist der Wendepunkt der Reise, d.h. wir verlassen das linke Ufer der Enns. Gleich dahinter muss Öblarn mit unserem Gasthau der Bäck'n Hansl kommen. 


Der Wendepunkt, hier überqueren wir die Enns und wandern ab morgen auf der anderen Seite der Enns weiter. Mann muss dazu sagen, dass wir die erste Etappe auf der linken der Enns mangels Zeit weglassen haben. Deshalb auf der linken Seite für uns nur zwei Etappen.







Ankunft 16:45, Frau und Freddy haben gut durchgehalten ;..)
Der Bäck'n Hansl, hinten das blaue Haus.

Man freuen wir uns auf eine Dusche, ein Bett und ein kühles Blondes. Der Schuppen hat zumindest äusserlich schon seine besten Jahre hinter sich gebracht. Wenigstens ist der Koffer da. Wir haben uns kurz angemeldet und dann aufs Zimmer, eine Treppe sagt die nette Bedienung im Gastraum. Auf der Treppe saß der Erste und war am surfen, schwaches WLAN, kann man mit leben. Als wir das Zimmer aufschlossen, kam der Schock, ein absolutes Raucherzimmer, ekelig. Also ich wieder runter zu der Bedienung; "Oh sagt sie, "dass kann jetzt problematisch werden, in Österreich wird nicht unbedingt nach Raucher und Nicht-Raucher getrennt, dies gilt auch für Restaurants und Kneipen." Die Bedienung, die ursprünglich aus Ungarn kommt, kann das auch nicht nachvollziehen, hilft uns aber wenig. Wir hatten uns noch kurz eine anderes Zimmer angeschaut, war aber genauso rauchig. Na egal hilft nichts, wir haben die Fenster aufgerissen und sind erstmal in den Biergarten.



Hier sind wir dann erstmal zwei Bierlängen sitzen geblieben und haben die Abendsonne genossen. Auch hier war rel. wenig los, ein Mountainbiker und 3 Hippstas, keine Ahnung wie ich die einordnen sollte, passten irgendwie nicht hierhin?
Freddy geschafft!
Die Räucherhöhle
klassisch eingerichtet, ganz nach dem Motto geräuchert hält länger ;-))
Nach Dusche und etwas chillen sind wir dann gegen halb sieben zum Essen runter. 

Blick aus unserem Fenster - Muschi

Man muss sich wundern, in der Gaststube war etwas mehr los. Auch hier gab es wieder ein Menü, ich glaube es gab Tomatensuppe als Vorspeise. Mariechen hatte einen Salatteller mit dem leckeren Kürbiskernöl, bei mir gab es Schweinemedaillions und zum Nachtisch einen Topfenstrudel. Das Essen war gut. Zum Essen hatten wir einen lokalen Zweigelt, eine leckeren Roten. Heute blieben wir auch noch etwas sitzen uns genossen noch einen weiteren Viertel des Zweigelt. Im Nachbarraum, wo auch geraucht werden durfte, saßen auch die drei Hippstars, wir haben mitbekommen, dass zumindest 2 von ihnen englisch sprachen, aber wie gesagt irgendwie passen die nicht hierher.

Mit der nötgen Bettschwere sind wir dann nach oben in unsere Räucherhöhle, vielleicht werden wir ja auch konserviert und wachen morgen einen Tag jünger auf, hihihi. Nach einem kurzem Schlichtungstelefonat mit und zwischen unseren Ablegern haben wir dann auch zur Ruhe gefunden....Whatsapp telefonieren hat übrigens gut funktioniert.








Guten Nacht.....

AUT 2016, 07.05. - 1. Etappe Vorberg, Ramsau - Aich, Assach-Oberdorf

Moin, Moin,

halb sieben, der Wecker klingelt, Blick aus dem Fenster...die ersten Sonnenstrahlen leuchten die Berggipfel an, jawoll. Guter Dinge nach ruhiger Nacht sind wir recht schnell munter. Schlauberti macht die kleine Shitwalkrunde mit Freddy und die Frau packt den Krempel zusammen.

Blick aus dem Fenster

Für die Tour packen wir nur das Nötigste in den Rucksack, Gepäcksparen heißt die Devise. Regensachen, Trinkflaschen und etwas Proviant, alles Andere verstauen wir im Koffer, denn wir haben ja "Wandern ohne Gepäck" gebucht. Freddy bekommt noch sein Zeckenmittel verpasst.

Nach dem Frühstück sprechen wir uns noch kurz mit der Frau Tritscher ab, wann und wo der Koffer hin muss. Weil man muss dazu sagen, dass das "Haus am Bach" eine Ausweichunterkunft für das Wandern ohne Gepäck ist. Die Sommersaison hat hier nämlich noch gar nicht so richtig begonnen, was wir später noch merken werden. Wegen der Sicherheit haben wir also der Frau Tritscher nochmal genau gesagt, wo der Koffer hin muss und dass er um 18:00 am Kollerhof, unserer nächsten Unterkunft, sein soll.

Auch hier sei nochmal das super-geile Frühstück anzumerken und dass wir das Auto in der Großgarage der Pension bis nächsten Freitag stehen lassen dürfen, kostenlos wohlgemerkt. Wenn es also mit den Unterkünften so weiter geht, gibt's nicht zu meckern.



So jetzt aber los, aber in welche Richtung nur ;-(,  nein kleiner Scherz, also erstmal Richtung Osten....

Um 08:18 starten wir bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel. Uns erwarten gute 20 km mit einem Aufstieg von 376m und einem Abstieg von 576m.

Zunächst geht die Strecke relativ moderat direkt unter dem Dachstein recht weit oberhalb der Enns entlang.



Wir sind relativ schnell entschleunigt und guter Wanderlust. Bei Ramsau Ort führt uns der Weg direkt an der Schisprungschanze vorbei, die anlässlich der Nordischen Weltmeisterschaft 1999 gebaut wurde.






































Erste Rast nach ca. 2h an der Sattelberghütte, die leider noch geschlossen ist.  Abgesehen von zwei Mountainbikern sind wir bisher auch niemandem begegnet.

Sattelberghütte

Blick übers Tal 
Wir haben uns gedacht, wenn es so weitergeht, ist die körperliche Herausforderung eigentlich keine für uns, so dass wir schon über Erweiterungen und Zusatzoptionen auf der Strecke nachgedacht haben. Es sind hiervon einige in dem Infomaterial beschrieben. Aber erstmal abwarten und weiter ging es....wie sich noch herausstellen wird, auch besser so.

Die Strecke geht nun zunächst an einem für Kinder errichteten Natur-Lehrpfad vorbei - nicht nur für Kinder lehrreich wie sich herausstellte. Wir gehen entlang vom Almwiesen, Wäldern und Forstwegen, letztere sind bei uns und Freddy eher unbeliebt. 

Auch die heutige Hitze macht unserem kleinen Polen etwas zu schaffen, auf jeden Fall viel trinken.
So langsam melden sich dann auch die ersten Körperteile von Mariechen zu Wort, Muskel: "Hilfe es katert mich schon"....





Die nächste Pause ist in Weißenbach angepeilt, hier soll es ein Dorfcafe geben....Die Schnee Weiße vor Augen zeiht sich dieser Teil doch schon ordentlich....

Anmerkung: Die Schnee weiße ist das Weizenbier der örtlich ansässigen Brauerei. 



  



  Die Qual der 
  Wahl...      














Es ist ca. 14:00, noch ca. 5km und 250Höhenmeter vor uns. Eigentlich nicht so schlimm, doch leider sollten wir aufgrund unangenehmer Umstände eines besseren belehrt werden.
Freddy zeigte eigentlich schon seid wir losgegangen waren leichte Magen- und Darmprobleme, einen leichten Kackreiz sozusagen. Doch leider wurden dieser jetzt schlimmer, wir hätten ihm lieber bei der Rast nichts zu fressen geben sollen. Hitze und Magenkrämpfe von Freddy ließen uns leider nur sehr langsam voran kommen, so dass wir schon über Abbruch nachdachten.

(zum Fotografieren war uns zunächst die Lust vergangen)

Was tun? Das weltbeste Herrchen hatte ein Herz und hat Klein-Fred streckenweise getragen. Wir waren jetzt auch schon wieder soweit in die Wildnis vorgedrungen, dass selbst ein Taxi hier keine Alternative gewesen wäre. Und ich sagen euch 20kg bestes polnisches Fleisch und Knochen zu tragen ist kein Vergnügen. Also war auch dies wirklich keine dauerhafte Lösung. Mit einigen Pausen und getragenem Freddy sind wir dann ein Stück weiter und zu der Erkenntnis gekommen, das macht so keine Sinn. Also haben wir erstmal eine ausgiebige Pause gemacht. Freddy und Herrchen und Frauchen konnten verschnaufen. Zum Glück :-)) erholte sich Freddy doch soweit, dass er wieder laufen konnte, zunächst langsam, aber nach einer Weile ist er sogar wieder dem freudigem Fred nahe gekommen und lustig vorgedüst.

Aich, Assach geschafft hier ist der Kollerhof



















Also doch noch, zumindest bis hier, ein Happy End des Tages.

Ankunft 16:00Uhr, Gewitterwolken ziehen auf, es donnert, der Regen bleibt aber aus.
Ein Blick zurück
Die Frau hat Körper, der Hund hat Darm und das Herrchen hat Durst....

Im Ort haben wir den Kollerhof bzw. das Hotel Klosterhof auch gleich gefunden, einmal rechts einmal links und wir sind da, da? Da standen wir nun vor verschlossener Tür, upps oh neinnnnn....
Doch im Fenster erspähtem wir einen Zettel: "Ankommende Gäste bitte die 0172....wählen", es hat nicht lang gedauert, dann kam die gute Seele des Hotels, die Mutter der Besitzerin, welche das Hotel selber 50 Jahre geführt hat. Es war ihr schon etwas unangenehm, dass keiner da war und es auch keine Küche heute gab, denn wir hatten ja überall Halbpension gebucht. Sie sagte aber gleich, dass sie uns  in den Nachbarort zum essen fahren würde. Ihre Tochter, der Schwiegersohn und ihr Mann, alle wären ausgeflogen, bis nach Rom, und zum Fotografieren und wer weiß noch wo.........keine Ahnung, was sie alles in in Ihrem österreichischem Dialekt erzählte....aber wenigstens war der Zapfhahn angeschlossen und es gab ein frisches Schladminger



Der Pole ist geschafft!
Warten auf den Koffer! Jetzt ist es 17:30Uhr und noch kein Koffer in Sicht? Ich weiß, ich hatte 18:00Uhr gesagt aber Marina kommt die Sache schon komisch vor. Wir wollten ja mal duschen und dann wollte uns die gute Frau des Hotels ja zum Essen fahren? Also habe ich da nochmal angerufen, man gut, denn die gute Frau Tritscher vom Haus am Bach hatte uns völlig falsch verstanden und hätte den Koffer erst in ein paar Tagen geschickt....














Da ich davon ausging, wir wären die einzigen Gäste im Hotel, machte ich mich wäreend des Wartens auf den Koffer auf Erkundungstour im Hotel und fand einige interessante Fotomotive:







Noch immer kein Koffer da. Ich also vor die Tür und auf den Koffer gewartet, da traf ich dann den Mann der gute Seele des Hotels, Max hieß er. Max sagte "Ich fahr euch dann zum Essen, wäre Wiener Schnitzel ok?" - "Ja, völlig ok", sagte ich.

Gegen viertel vor sieben kam dann endlich - per Taxitransportert - unser Gepäck. Wir schnell geduscht und auf mit Max zum Essenfassen.

Es ging zum örtlichen Dorftreff, Gasthof Seeblick, oder so ähnlich. Beim Betreten des Lokales hat sich schon unser Magen gekrampft, dieser Geruch nach altem Frittenfett, den man auch nach Verlassen des Lokales nicht so schnell wieder los wird. Max war allgemein bekannt und setzte sich an die Theke, er sagte noch, wenn ich fahre bevor Ihr fertig seid, komme ich nochmal rum und kann euch wieder abholen, wir sagten, dass wir wenn es nicht regnet, wir zu Fuß gehen würden. Unser schlechtes Gefühl wurde dann auch noch dadurch bestätigt, dass das restliche komplette Restaurant, Gäste und Bedienung sowie deren Kinder gerade einen Stapel gelieferter Pizzen verschlangen...lässt nichts Gutes für die eigene Küche ahnen. Es gab ein Menü mit Knoblauchsuppe vorweg, Suppe aus der Retorte... bähhhh!! Als Hauptspeise nahm Marina dann ein Back Hähn'l und ich ein Wiener Schnitzel und für beide Salat. Auch das Back Hähn'l war ähnlich stark frittiert wie das Wiener Schnitzel, also zusammengefasst...  ein Gaumenschmaus war das nicht. Nur Freddy, der hat das ein oder andere Stück, was zufällig vom Tisch rutschte, mit Genuss vertilgt. Hatte ja den ganzen Tag über nicht viel bei sich behalten und so freuten wir uns über jeden Happen, der drin blieb. Es bleibt aber unbedingt zu erwähnen, dass die Bedienung wirklich bemüht und super-nett war.

Hier blieb es dann auch nur bei dem einen Getränk zum Essen und wir sind dann gleich nach dem Essen zu Fuß, ca. 1,5km, auf zum Kollerhof.



Trotz der ersten körperlichen Anzeichen von Schwäche fallen wir zufrieden ins Bett und freuen uns auf die nächst Etappe.

Gute Nacht.


Schottland 2022 25.06. Loch Lomond - Hadrianswall, North Umbrien, England

Ein kleiner Nachtrag von Gestern, wir sind gestern Abend doch noch ein Stückchen des West Highland Way's gelaufen. Die Erinnerung an die...