AUT 2016, 10.05. - 4. Etappe Michaelerberghaus - Dirtlerhof

Moin, Moin von dem Michaelerberghaus,

7:30Uhr, mit Freddy raus zum Shitwalk, er lahmt nicht mehr, vielleicht war's auch Muskelkater , vielleicht gestern einfach zuviel Straße. Ein herrlicher Morgen so ganz allein auf der Alm, absolute Ruhe, fantastisch.

Frühstück gab es um 08:00, um 09:00 sind wir dann gestartet und uns zwischenzeitlich entschieden,  die ganze Wanderung zu machen. Ein Flachlandtiroler kennt keinen Schmerz... ha! Gerhard hatte uns nur ein Stück den Berg mit runter genommen, bis auf ca. 950m. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Gerhard... hier muss ich euch noch eine kleine Anekdote wiedergeben, die Gerhart im Auto erzählt hat:

"Eines nachmittags schaut Gerhard den Berg hinunter und sieht zwei Wanderer, Vater und Sohn wie sich später hinausstellte, der Ältere von beiden ging irgendwie komisch und Gerhard machte sich schon Sorgen, dass der Gute gesundheitlich angeschlagen sei. Als sie jedoch näher kommen, sieht er wie der Vater (ca. 70 Jahre alt) nur noch einen Schuh trägt, den anderen hält er in der Hand, da sich vom Wanderstiefel komplett die Sohle gelöst hatte... Da der Schuh nicht zu reparieren war, suchte Gerhard am nächsten Tag ein paar alte Arbeitsschuhe von sich heraus - die einzige Möglichkeit, damit die zwei weiterwandern konnten - diese passten dem Vater wie angegossen. Er hat den kompletten Panoramaweg mit diesen Schuhen zu Ende gelaufen und später eine E-Mail an Gerhard geschickt, in der glücklich schrieb, er habe nie bessere Wanderschuhe besessen...."

Nun wieder auf dem Weg durch das Ennstal ist das heutige Tagesziel der Dirtlerhof, ca. 20km mit wechselnden Auf- und Abstiegen (810m / 275m), ähnlich wie gestern....das Wetter war beim Start heiter bis wolkig :-)) Aber ohne Aussicht auf Fleischklößchen :-))



Es dauerte nicht lange, dann gings auch schon wieder bergauf zur Pirklalm (ca. 1200m), es sah schon etwas nach Regen aus...aber wir blieben noch eine Weile verschont.

kraxel, kraxel....



...ein Moped, das wärs jetzt...
...na, ich glaub es donnert gleich :-)
Pause kurz vor der Pirklalm - der Pole ziert sich noch etwas...



Die Frequentierung an Wanderer hielt sich in Grenzen, dafür jede Menge Getier.

.




Freddy sucht wieder Schatten....


Von der Pirkalm geht zunächst erstmal wieder abwärts um später dann wieder anzusteigen. Erstmal aber hinab ins Seewigtal.


sehr schön ländlich, wie früher
 


































Das letzte Stück ins Seewigtal erwies sich als ziemlich abenteuerlich und es scheint hier schon länger niemand mehr gegangen zu sein. Erst mitten über eine Kuhwiese und dann sehr steil durchs Gestrüpp, aber es kamen immer wieder die Wegweiser des Panoramaweges 100. Wir mussten also richtig sein.

der Einstieg


hinab in die Tiefe

der Chef

unten angekommen... puhh.. geschafft

Brotzeit ... Jause... hatten wir uns am Michaelerhof in Form belegter Brote mitgenommen, hier gibt es wirklich noch lecker Brot, nicht diese komischen Backmischungen wie bei uns. 

fertig für den Aufstieg
Wie schon gesagt, alles was man hier runter wandert, muss man auch wieder hoch... Kantappakantappa...

Zweit Laufenten wundern sich über uns... wer kommt denn da quer über die Wiese gestiefelt...


der Bauer macht Mittagsschlaf






....und immer weiter nach oben....upps, das sieht ja schon nach Himalaya aus...???
...Hilfe wir sind zu hoch gegangen....okay, so ganz wie'n 7tausender hat's sich dann doch nicht angefühlt... 




Der Fred guckt auch sehr skeptisch, hm......aber den Schildern nach sind wir noch richtig.

Noch kurz die Getränke auffüllen, leider kommt hier auch nur Wasser aus dem Hahn und kein Obstler ;-), zum Glück brennen die auf dem Dirtlerhof selber. Also Ziel vor Augen und weiter. 


Auf den letzten drei bis vier Kilometern hat uns der Regen dann doch noch erwischt, aber nur senkrecht von oben und es lässt sich doch noch ganz angenehm laufen. Vorbei an Schipisten mit letzten Schneefeldern und einem Pflanzenlehrpfad kommen wir dem Dirtlerhof näher...



Freddy's Regenmontur, :-), nein keine Angst, so haben wir Ihn dann doch nicht loslaufen lassen. Dies war nur ein Versuch aus einer alten Regenjacke von Lilly. Er ist auch ohne ausgekommen, was ein echter Pole ist...

Der Dirtlerhof liegt  etwas unterhalb des Panoramawegs 100, d.h. morgen dann erstmal wieder alles hoch, was wir heute zum Dirtlerhof runterlaufen...aber das ist morgen.

Ankunft: 15:45Uhr, der Regen hat nochmal ordentlich zugenommen. Auch hier sind wir die einzigen Gäste. Der Dirtlerhof  ist eine Bio-Bauernhof mit Lämmermast. Sehr idyllisch gelegener Hof.



Eine Klingel gib's hier nicht, wir klopfen, die Hausherrin öffnet die Tür und heißt uns willkommen. 
Zu Glück gibt es hier ein Schuh-/Ski-Trockenraum, wo wir unsere nassen und dreckigen Sachen aufhängen können. 

Erstmal ab unter die Dusche, dann auf einen Kaffe und ein Stück Quarktorte nach unten in die Gaststube. Die Gaststube war recht groß und komplett ausgestattet. Frau Promok, die Hausherrin erzählte uns dann, dass hier im Winter am meisten los sei, man hat die Skipiste quasi direkt vor der Tür. Der Dirtlerhof hat diverse hausgebrannte Brände im Angebot, wir gedulden uns aber bis nach dem Abendessen mit der Verköstigung.

Auch hier gab's wieder das Menü... haben wir uns auch verdient, finden wir... Als Vorspeise gab es Flädlesuppe oder Frittatensuppe, wie der Österreicher sagt, also für die Nichtwissenden in Streifen geschnittene Eierkuchen in Rinderbrühe - sehr lecker. Als Hauptspeise Rinderbraten mit entsprechenden Beilagen, seht selbst.....



Nach der Nachspeise, ein klassische Apfelstrudel, ging es an die Brände. Eins kann ich schon im Vorfeld sagen, die waren so lecker, das die Auswahl echt schwer fiel.


Ursprünglich wollte das Mariechen einen Marillenbrand, der war aber nicht aus den eigenen Früchten von Dirtlerhof, also fingen wir mit der eigene Ernte an:
  • Vogelbeere
  • Holunderbeere
  • Zirben
  • Heidelbeere
  • Kriecherl (eine alte Plaumenart)
  • Himbeere
  • .....
nach etlichen Probierchen mit der Hausherrin, der Hausherr war auf der Jagd, entschieden wir uns für den Holunder und eine Flasche Kriecherl.

für den Kater?
















Mit der nötigen Bettschwere ab in Bett, Prost......








AUT 2016, 09.05. - 3. Etappe Öblarn - Michaelerberghaus

Griaß euk und guten Morgen,

nach dem guten Frühstück, wo wir uns mit etwas Jausen-Stoff (Jausen = Brotzeit) eingedeckt haben,  sind wir um 08:45 gestartet, man merkt, es wird jeden Tag etwas später, ich würde dies so deuten... wir schlafen einfach besser, hihihi.....

Heute erwarten uns 14km mit fast nur Anstieg, 810 Höhenmeter bis zum Michaelerberghaus. Die Strecke ist als leicht gekennzeichnet, na dann mal los......

Das Erste, was uns ins Auge fällt, als wir den Bäck'n Hansl verlassen:

Die 3 Hippsters!

Wir waren mit der Band im gleichem Hotel! 
The Sweet Remains aus den USA, auf einem Kulturfestival in Öblarn. Gespielt hatten Sie aber schon am Sa. vor unserer Ankunft - schade... oder.. naja... Öblarn ist ja jetzt nicht der Nabel der Welt...

Der Panoramaweg führt uns zunächst ein Stück durch Öblarn und dann rel. schnell wieder ins Grüne.

Fast wie Don Camillo :-)


Bishier noch relativ moderat, also keine wesentliche Steigung. Es sollte sich aber schnell ändern. Hier ein paar Eindrücke....



Diese Etappe geht ständig bergauf, durch Wald, Wiesen und auch etwas Straße. Freddy ist wieder voll fit, es stellen sich aber schnell seine bevorzugten Streckenabschnitte heraus, nämlich Wald und Wiese. Was er aber gar nicht mag, ist die Straße und dann womöglich noch ohne Schattenanteile. Auch heute hatten wir wieder Glück mit dem Wetter, Sonne pur, was beim Wandern natürlich auch viel Schweiß fordert.



Nach der nächsten Wiese sind wir an eine Straße gekommen, hier hing dann nur noch ein halbes Schild des Wegweisers, die andere Hälfte war abgeflext, ja richtig abgeflext, man hat noch den Grat und die Brandspuren gesehen, habe leider kein Foto gemacht. Und natürlich war genau die Seite weg, die uns den Weg weisen sollte. Hier behalfen wir uns mit unserem GPS, Schlauberti hatte den Weg ja vorsichtshalber auf seinem Handy als GPS Daten heruntergeladen ;-)... Schlauberti halt...
Also rechts die Strasse runter, gemäß Beschreibung geht der Weg hier ein Stück an Straße entlang und nach ca. 300m dann rechts. Dieses "rechts" haben wir nur durch Zufall gefunden, an einem Baum hängt das Hinweisschild. Zumindest wird er Weg hier wieder schöner, Freddy freut sich.

Der Weg führt hinter einer scharfen Kurve vorbei - Achtung, Reifen im Tiefflug

Der Weg führt uns an einer alten Kirche vorbei hinab in den Ort Stein an der Enns, wir gehen ein Stück durch den Ort und wieder nach oben.
Kirche von Stein an der Enns











Na, wer hat die Tür aufgemacht und gleich das Kettchen mit zerrissen... ??  Murph lässt grüßen!




der Weg nach oben
Am Ende des Ortes haben wir nochmal Pause gemacht, um uns für den Aufstieg zu erholen.

Ab jetzt heißt es wirklich nur noch bergauf, vorbei an einsamen Bauernhöfen und Wiesen, meist auf Schottterwegen, die Freddy inzwischen auch nicht mehr mag....

Freddy wartet im Schatten.
Wat woll'n die denn hier?

Ohhhh, Kühe......


Wohlfühl-Abschnitt
Die Fotojägerin und ihr Hund
Der Selbstversuch
Geglückt :-)



Und nochmal Pause - die Ruhe geniessen.

...die letzten Meter....


Ankunft am Michaelerberghaus um 14:40Uhr, 810 Höhenmeter, unglaublich anstrengender Anstieg, besonders die letzten Meter auf der Straße. Es scheint die Sonne.

Das Michealerberghaus ist schon ein Traum. Bei herrlichem Sonnenschein und tollem Wolkspiel kommen wir oben an, hier ist ganz gut was los, einige Wandergruppen sitzen draußen bei Bier, Kaffe und Kuchen. Wir werden herzlichst von Gerhart, dem Chef hier, begrüßt. Koffer ist auch schon da und sogar schon aufs Zimmer im 1. Stock transportiert. Das Michaelerberghaus ist schon eine richtige Berghütte, mit nur fünf Zimmern. Wie sich später herausstellt, sind wir auch hier die einzigen Übernachtungsgäste.

Wir fallen erstmal ins Bett und Freddy auf seine Matte - der Pole ist geschafft. 
Wir genießen vor dem Duschen noch das wirklich fantastische Panorama des Dachsteins auf der Terrasse des Hause und essen ein Stück Kuchen zum Kaffe und Bier ;-). 

Der Blicke täuschen, alles ist GUT :-)


Wir hatten hier die Fotomaschinen auf dem Zimmer gelassen, und keiner hatte mehr Bock hochzulaufen.... 

Der Blick von unserem Essplatz :-)))
Ich muss wirklich sagen, hier gab es eins der beiden besten Essen, die wir seit langem auswärts gegessen haben. (Das zweite kommt noch) Es gab eine Bärlauchcremesuppe und als Hauptgericht Schweinemedaillons, und als Nachtisch einen Apfelstrudel. Ein wahrer Gaumenschmaus, man kann auch sagen... ein oraler Orgasmus. Viel Lob an die Frau von Gerhard, der Köchin dieses Essens... yummy...

Nach dem Essen draußen vor dem Hause mit Blick aufs Tal...wo? Egal wir haben's gesehen...


Freddy hat abends ganz schön gelahmt, Gerhart, seines Zeichens auch noch Landwirt mit Viehwirtschaft nebenbei, hat uns Hoffnung gemacht: "...der wird schon wieder". Wir hatten schon die Pläne für den nächsten Tag ändern wollen, um zumindest nicht zu viel zu laufen, Gerhart war so nett und hatte uns angeboten, uns zusammen mit dem Koffer ein Stück mitzunehmen aber er meinte gleichzeitig, morgen wird ein herrlicher Wandertag und machte uns Mut. Daher beschlossen, wir erstmal die Nacht abzuwarten und am nächsten Morgen zu entscheiden...

Zum Sonnenuntergang haben wir dann die Fotomaschine doch nochmal rausgeholt....



Gute Nacht .....schnarch..... (ganz alleine in 1300m Höhe auf der Almhütte)










Schottland 2022 25.06. Loch Lomond - Hadrianswall, North Umbrien, England

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